Jan Plieninger, Projektmanager von BFS, hat in einem Interview zum Nutzen der Miete Stellung genommen. Die Fragen stellte Carsten Lange.
Carsten Lange: In der Transportbranche gibt es immer wieder Konjunkturschwankungen. Trotzdem benötigt ein Transportunternehmer selbstverständlich Fahrzeuge. Was soll er in dieser Situation tun?
Jan Plieninger: Eine sehr wichtige Alternative ist die Miete. Das zeigt auch die letzte Studie, die zum Lkw-Vermietmarkt angefertigt wurde. Es handelt sich um eine Untersuchung von Bain & Company.
Carsten Lange: Was sagt die Studie?
Jan Plieninger: Die Autoren gehen davon ausgehen, dass der Mietmarkt im Nutzfahrzeugbereich in Deutschland auf lange Sicht ein Potenzial von 20 Prozent hat. Vorreiter sind sicherlich die USA, wo zum Zeitpunkt der Abfassung der Studie rund die Hälfte aller zugelassenen schweren Lkws Mietfahrzeuge waren.
Carsten Lange: Was also spricht für die Miete von Nutzfahrzeugen? Können Sie das am Beispiel BFS erläutern?
Jan Plieninger: Eine große Rolle spielt die Flexibilität. Der Unternehmer kann bei einem Truckvermieter wie BFS in der Regel auf ein breites Vermietprogramm an Nutz- und Spezialfahrzeugen, Anhängern und Aufliegern zurückgreifen, mit dem er jede Anforderung bedienen kann. BFS hat beispielsweise für typische Einsatzzwecke bereits vorkonfigurierte MAN-Trucks im Programm. Unsere Kunden wählen ein Fahrzeug aus und können es ohne Verzögerung abholen oder liefern lassen. Auch Sonderwünsche sind kurzfristig umsetzbar.
Carsten Lange: Flexibel ist in der Regel auch die Mietdauer?
Jan Plieninger: Ja, von einem Tag bis zur unbegrenzten Langzeitmiete ist alles möglich. Die Kurzzeitmiete erlaubt es dem Mieter, über Kapazitäten zu verfügen, ohne sich dabei längerfristig binden zu müssen. Verbessert sich seine Auftragslage, kann er seine Mietflotte problemlos vergrößern. Verschlechtert sie sich hingegen, kann er die Fahrzeuge zurückgeben. Die mietbasierte Fahrzeugnutzung schafft Planungssicherheit und Kostentransparenz auf Unternehmerseite. Sie gibt ihm die Möglichkeit, die eigenen Kapazitäten dem Bedarf anzupassen. Bei verbesserter Auftragslage können die gemieteten Fahrzeuge zudem käuflich erworben werden.
Carsten Lange: Welche Gründe gibt es noch?
Jan Plieninger: Aus Unternehmersicht ist die Risikominimierung ein wichtiger Aspekt. Zu den typischen Risiken bei der Anschaffung und dem Betrieb eines Nutzfahrzeugs zählen Amortisation, Fahrzeugunterhalt und Reparaturen. Diese Risiken kann ein Unternehmer vergessen, sobald er ein Fahrzeug mietet: Die Risiken trägt ausschließlich der Vermieter. Er gewährleistet die kurzfristige Verfügbarkeit seiner Trucks durch ein meist flächendeckendes und dichtes Netz an Servicestellen.
Carsten Lange: Wie sieht es da bei BFS aus?
Jan Plieinger: Bei den BFS-Partnern handelt es sich um rund 60 Vertriebs- und Servicepartner in Deutschland und in der Schweiz, die jeweils über eine eigene Fachwerkstatt verfügen. Vermieter bieten zudem meist einen breiten Service. Kunden der BFS können auf den 24-Stunden-Abschlepp- und Pannendienst der BFS und deren Partner zugreifen. Auch spezielle Tieflader, die bundesweit stationiert sind, gehören zum Service.
Carsten Lange: Und wie wirkt sich die Miete auf die Liquidität aus?
Jan Plieninger: Auf die kurzfristige Liquidität des Unternehmers kann die Miete ebenfalls einen positiven Einfluss haben. Ältere Fahrzeuge können erhebliche Kosten verursachen, beispielsweise durch eine ungünstige Schadstoffklasse, einen hohen Kraftstoffverbrauch oder eine hohe Reparaturanfälligkeit. In diesem Fall schont die Miete die Liquidität und erhöht die Entscheidungsfreiheit für weitere Investitionen. Wenn ein Unternehmer in absehbarer Zeit eine Neuinvestition plant, sollte er die nächste Konjunkturschwankung zumindest immer mit in Betracht ziehen.
Carsten Lange: Vielen Dank für die Erläuterungen.